Phantomfrühstück mit Kaffeearoma

26.12.2010

Das ist also die argentinische Lebenseinstellung. Da Weihnachten hier vorbei ist, sollte es heute auf jeden Fall Frühstück geben. Aber wo war es? Eine bräunlich-klare Flüssigkeit (Kaffee?) und etwas Milch standen auf dem Tisch. Wieder nichts… zu essen?

Geli brauchte ihre letzte Ration Instant-Starbucks-Kaffee auf (an dieser Stelle ein großes Dankeschön an Martin!), während ein Hostelmitarbeiter etwas essbares vom Bäcker beschaffte. Das Ergebnis war überwältigend: winzige, steinharte „Brötchen“ aus salzigem Pizzateig. Genau das richtige zum Frühstück!

In diesem Hostel überraschte uns nichts mehr, auch nicht, dass das Internet den ganzen Vormittag nicht funktionierte.

Dafür fanden wir ein gutes Reisebüro. Sie boten eine Tour in einer kleinen Gruppe mit dem Jeep durch den Süden Boliviens. Hoch oben in den Anden, zwischen Salzlagunen, Flamingos und heißen Quellen, im nichts, da wo nur ein paar Lamas und eine handvoll Menschen leben, man dem Himmel 5000m näher ist und von geschulten Guides geführt wird.

Moment mal, Bolivien steht doch gar nicht auf unserem Reiseplan? Passt das überhaupt noch ins Reisebudget? Hatten wir denn noch so viel Zeit übrig, schließlich wollten wir doch in den Süden und nicht nordwärts??? Aber da war es schon zu spät. Schon während wir dem alten Mann lauschten und der jüngere Reiseveranstalter alles ins Englische übersetzte, war es um uns geschehen. Nun mussten noch die ganzen Einzelheiten geklärt werden, z.B. wie wir schnellstmöglich die Tour antreten konnten (Am selben Tag um Mitternacht? Super!) und so zeitsparend wie es nur geht anschließend in den Süden kommen (Gleich über Chile gibt es einen Weg, den die Agentur, wenn noch Plätze frei sind, für uns bucht? Besser geht’s nicht!). Eine Kleinigkeit stellte sich quer: die Bezahlung. Irgendwie will hier kaum jemand Kreditkarten annehmen, und wenn, dann nur Visa. Nun gut, wir schröpften unsere EC-Karten bis zum Tageslimit und bezahlten die je 360$ bar.

Auf dem Weg gab es noch Pizza und ein Lieblingseis und jetzt begann der entspannte Teil des Tages mit Internet und Chillen im Hostel.

Ab 23.30 Uhr wurde es jedoch wieder unruhig, da unser Bus Richtung bolivianischer Grenze in einer halben Stunde fahren sollte und wir entgegen der Vereinbarung noch nicht vom Reisebüro abgeholt wurden. Wir versuchten uns zurück zu lehnen und vertrauten der südamerikanischen Mentalität, die es oft recht locker nimmt. Etwas anderes blieb uns in dieser Situation sowieso nicht übrig. Pünktlich 23.55 Uhr stand unser Fahrer vor der Tür und beförderte uns mit annähernd Lichtgeschwindigkeit zum Busterminal. In der Hektik wurden uns die Reisedokumente ausgehändigt und wir in den Bus geschickt – leider erst in den falschen, da zur gleichen Zeit zwei Busse zum selben Ziel fahren. Jetzt schnell in den richtigen Bus steigen, nur war unser Sitzplatz hier aber schon belegt. Als auch dieses Problem endlich gelöst war, konnten wir dem nächsten Abschnitt unserer Reise entgegentreten. Puh…

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