Bolivien! Bolivien!

28.12.2010

Irgendwann mussten wir raus, es war noch dunkel, kalt (um es human auszudrücken) und irgendwie noch viel zu früh. Komisch, eigentlich hätten wir doch keinen Schlaf gebraucht, immerhin saßen wir gestern fast nur im Auto oder im Bus und mussten nichts machen außer uns festhalten und die Umgebung bestaunen.

Ganz so ist es dann doch nicht: …wir sind hier in Bolivien, in den Anden, auf über 4000 Metern Höhe. Die Höhe allein reicht schon aus um vom Nichtstun müde zu werden. Hinzu kommen noch die gewaltigen Eindrücke und das Leben hier im gefühlten „Nichts“. Was erwarten wir also ;)?

Nun gut, was machen wir heute: wir sitzen wieder im Geländewagen, fahren irgendwo in Bolivien in einer Höhe von nun inzwischen 5000 Metern Höhe herum und sind einfach nur überwältigt. Die Anden mit ihren kargen, trockenen Böden, den schroffen Felsen und den unerbitterlichen, kalten Windböen haben uns erneut in ihren Bann gezogen. Streng genommen ist es eine der lebensfeindlichsten Gegenden überhaupt. Das einzige Grün, was man hier findet, sind eher braune, trockene, grashalmartige Stacheln, die in Büscheln aus der Erde ragen, oft aber auch einfach gar nichts. Das wenige Wasser hier oben befindet sich in den großen Pfützen der Salzlagunen und die Sonne prallt fast ungehindert durch die dünne Luft auf uns nieder. Trotzdem bleiben die Winde eisig und die Temperaturen der Sommernächte um die Null Grad Celsius. Und irgendwie gibt es hier doch Leben: neben dem ein oder anderen Touristen säumen unzählige Flamingos auf der Jagd nach Krebschen die Gewässer, Vicunjas sind selbst an Orten zu erspähen, wo kilometerweit kein Grashalm mehr zu sehen ist und die Viscachas haben die verlassenen Minenstädte für sich erobert. Unsere Tour führte uns an heißen Quellen vorbei, der ideale Ort um wieder aufzutauen, in einen Nationalpark hinein bis zu dampfenden Böden und blubbernden Geysiren. Auch wenn wir die meiste Zeit des Tages im Jeep verbrachten, so war es doch wohl einer der eindrücklichsten Tage unserer Reise.

Zum Abendessen machte uns Martins Gesundheit einen Strich durch die Rechnung. Wir werden auf dem schnellsten Weg zurück nach Deutschland reisen müssen, denn die Gesundheit geht vor!

irgendwo im Nichts

Geysir spuckt dicke Brocken

Viscachas

Viscachas

gewohnter Blick

gewohnter Blick

heisse Quelle

Heisse Quelle zum Baden

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