Siem Reap, die Stadt selber und das Blog / Antje’s Tempelmarathon (Tag 5)

23.01.2010

Nachdem ich doch sehr viele Probleme hatte, die ganzen Fotos den einzelnen Monumenten zuzuordnen (nicht alle sind beschriftet und der Fahrer konnte mir irgendwie auch auf meiner Karte keinen Namen zeigen), musste ich mich heute aufraffen das doch mal zu machen. Aber erst, nachdem ich einen kleinen Spaziergang in die Stadt selber gemacht habe ;). Bisher bin ich nur mit dem TukTuk von Monument zu Monument gefahren worden. Nachdem ich ehrlich gesagt keine Tempel mehr sehen kann, ging es heute auf einem zweistündigen Fußmarsch vom Hotel in die Stadt in das Marktviertel und wieder zurück zum Hotel. Sehr interessant: die meisten anderen Fußgänger waren auch Touristen! Die Einheimischen fahren mit dem Rad, dem Moped, dem TukTuk oder per Auto – zu Fuß ist hier nur äußerst selten jemand unterwegs. Siem Reap hat um die 120000 Einwohner, einen großen Fluss (Siem Reap River) und sehr viele Hotels! Der Stadtname selber scheint soviel wie „Siamesen besiegt“ zu bedeuten. In der Stadt selber hat man auch mehr Ruhe als vor dem Hotel oder an den Monumenten. Kinder und junge Erwachsene löchern die Besucher ob sie nicht etwas kaufen wollen (Wasser, Postkarten, Ketten oder andere wichtige Dinge). Meist reicht hier ein einfaches „NO“ aus. Manchmal muss man auch den Tonfall verändern um der Stimme „mehr Nachdruck“ zu verleihen 😉 Oder die TukTuk Fahrer fragen ob man nicht ein TukTuk braucht – ohne zu nerven. Ich hoffe, dass die Kinder nicht noch penetranter werden denn dann wird es echt nervig! In den Denkmälern selber darf scheinbar niemand etwas verkaufen. Man muss also nur den Weg vom TukTuk zum Eingang finden. Dann hat man seine Ruhe!

Siem Reap

Siem Reap

Siem Reap

Jetzt muss ich (Antje) hier noch Ergänzungen machen, da diesmal Martin beschlossen hatte eine Auszeit zu nehmen, ging es für mich (ich war also nicht so faul :-p) wieder in Richtung Angkor Wat Tempel. Um 9:05 Uhr sprang ich ins Tuk Tuk (wie immer Nr. 68) und es ging los. Der Wind wehte mir durch die Haare und es war einfach nur toll dies zu genießen. Erster Stopp: Angkor Wat. Schon wenn man über die Brücke auf diesen Riesentempel zuläuft ist es beeindruckend. Zugleich liefen da einige Leute in traditionellen Kleidern rum, das war noch nicht verwunderlich, außer dass die Damen stark geschminkt und in 10cm Heels in den Tempeln liefen, war schon komisch. Noch dazu war die erste Gruppe in grellem Orange, die zweite Gruppe in grün und die nächste in starkem Pink unterwegs. Vielleicht eine Hochzeit? Das würde die Fotografen erklären…mmh, das werde ich wohl nie erfahren. Übrigens: auf meinem Weg aus dem Tempel traf ich noch auf eine Gruppe in Türkis 😉 Zurück zum Thema: nach der Ticketkontrolle stand also meinem Besuch Angkor Wats nichts mehr im Wege. Endlich hatte ich es geschafft, nachdem ich es mit 12 Jahren das erste Mal im Fernsehen gesehen habe, wusste ich „Da will ich hin!“. Und ich war da 😀
Es war sehr heiß gestern und eigentlich sollte ich ja im Schatten bleiben…also Sonnencreme aufgetragen, Mütze auf den Kopf und los gings: ich betrat die Anlage. Da lag es also vor mir. Derzeit unter Restaurationsarbeiten (in Zusammenarbeit mit Indien) aber nicht minder beeindruckend. Links und rechts von mir lagen kleine Teiche, so wie man sie von den vielen Fotos kannte. Auf einem schwammen Seerosen (?) also entschied ich mich für die linke Seite 😉 Ein netter Amerikaner erklärte sich auch sofort bereit ein Foto von mir zu machen. Cool! Danach durch eine große Gruppe von fliegenden Händlern. Anstrengend!

Blick auf Angkor Wat

Ein weiteres Stück durch die brennende Sonne (auf der Flucht in Richtung Schatten und das um 09:30 Uhr morgens) und schon war ich angekommen und betrat Angkor Wat. Der äußere Ring beinhaltet Reliefgalerien. Jede erzählte eine eigene Geschichte…wunderschön anzuschauen.

Relief in Angkor Wat

Ab und zu lauschte ich den Reiseführern, die ihren Gruppen gerade die eine oder andere Szene aus dem Relief erläuterte. Frech! Danach war es Zeit sich weiter nach innen vorzuarbeiten…weitere Rundgänge und dann war man im Innenhof. Dort war dann das eigentliche Gebäude, welches die berühmten 5 Türme hat. Leider war gerade an dem Tag der Aufstieg gesperrt. Wegen Reinigungsarbeiten *grummel* Nun ja, weiter gings. Später lernte ich noch zwei lustige Österreicher und eine Engländerin kennen, mit denen ich den Rest des Tempels besichtigte. Sehr witzig 🙂 Was ich noch nicht weiß, sind die Becken da im Boden mal Swimming Pools gewesen? Naja, das finde ich noch raus 😀

Danach gings auf den Weg zurück zum Tuk Tuk, der Fahrer erwartete mich schon. Auf dem Weg noch schnell zwei Flaschen Wasser gekauft. Los gings in Richtung „Prasat Preah Khan“. Eine wunderschöne Anlage, nicht zu viele Leute und viel Schatten. Perfekt für mich. Schon beeindruckend wie sich die Natur die Plätze wieder zurückerobert, die der Mensch ihr einst entrissen hat. Anschließend fuhr mich dann der Fahrer zu „Prasat Neak Pean“. Eine ehemalige „Badeanstalt“, genutzt um sich von seinen Sünden reinzuwaschen. Heute sieht das Wasser eher schmuddelig aus und die vier kleinen umgebenden Becken sind nicht mehr gefüllt bzw. schlammig. Nächster Stopp „Prasat Ta Som“: zuerst dachte ich, dass der Tempel ja total unspecktakulär wäre, aber da hatte ich den Ausgang noch nicht erreicht. Ein riesiger Baum wuchs auf dem Ausgang. Wahnsinn!!!

Ta Som

Auf dem weiteren Weg ein weiterer Stopp bei „Prasat Pre Rup“. Der Elefantentempel. So habe ich ihn einfach mal genannt, da auf allen vier Ecken ein großer Elefant aus Stein trohnt. Der Unterschied zu den bisherigen Tempeln war, dass dieser aus Ziegelsteinen gebaut war. Super schön, aber kein Schatten für mich 😉 Der letzte Halt auf der Straße war der „Prasat Kravan“. Im ähnlichen Stil wie „Pre Rup“ (auch ohne viel Schatten, aber der Fahrer hatte mich ja vorher gewarnt). Aber den konnte man sich nicht entgehen lassen, da man hier bis auf die oberste Plattform klettern konnte. Für Höhenängstler eigentlich nicht geeignet, ließ ich mir dies jedoch nicht entgehen. Da musste ich jetzt durch. Durchgeschwitzt und schnaufend hatte ich alle Stufen erklommen und nun stand ich da oben: geile Aussicht. Man konnte den sattgründen Dschungel bewundern. Und irgendjemand sagte, dass wenn man nach Südwesten Ausschau hält man die Türme von  „Angkor Wat“ sehen könnte. Wahrscheinlich war diese Info schon ein wenig älter und die Bäume werden ja auch nicht kleiner mit der Zeit, ich habe nix gesehen. Schade. Danach gings an den Abstieg. Hoch ist ja immer leicht, aber wie wieder runterkommen. Ganz langsam, an den Steinen festgeklammert, gings hinunter. Auch geschafft. Klitschnass 😉
Dann haben wir auf dem Weg zum Hotel noch einen letzten Stopp eingelegt: „Sras Srang“ bestehend aus einem großen schmutzigen Teich (wo übrigens auch Wäsche gewaschen und gebadet wird). Martin ruft mir gerade zu dass da früher mal ein Holztempel frin stand. Ist an mir vorbeigegangen.

Sras Srang

Über die Straße (Flucht vor den kleinen Kindern, die Armbänder, Wasser, Karten, Flöten,… verkaufen wollen) war dann noch ein Tempel „Banteay Kdei“.

Banteay Kdei

Wieder sehr nett anzuschauen, aber irgendwie war die Luft raus. Kaputt und abgekämpft, schaute ich mir noch brav diesen Tempel an und dann wollte ich nur noch zurück ins Hotel. Schlafen! Ganz viel schlafen…

Preah Khan

Prasat Kravan

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